Oceanwide: Entdeckung der Südlichen Orkneyinseln


Erst im Jahr 1821 von den Robbenjägern George Powell (Brite) und Nathaniel Palmer (Amerikaner) entdeckt, gehören die Südlichen Orkneyinseln zu den abgelegensten und faszinierendsten Regionen des antarktischen Kontinents. Gemeinsam mit den Südlichen Shetlandinseln verdanken sie ihren Namen den nördlichen Orkneyinseln Schottlands – eine Hommage an die schottischen Jäger, die diese Gewässer als erste befuhren.

Diese Inseln, gelegen zwischen dem Weddellmeer und dem südlichen Atlantischen Ozean, sind zu 85 % mit Eis bedeckt und zeichnen sich durch eine felsige, fast vegetationslose Landschaft aus – eine Landschaft von beeindruckender und unwirklicher Schönheit. Trotz der extremen Bedingungen beherbergen die Südlichen Orkneys zwei bedeutende Forschungsstationen: die Orcadas-Station, betrieben von Argentinien, und die britische Signy-Station – ein Zeichen des internationalen wissenschaftlichen Interesses an diesem abgelegenen Gebiet. Der Zugang zu diesen Inseln ist jedoch eingeschränkt, und obwohl sie auf Reisen in die Antarktis vergleichsweise gut erreichbar sind, können Klima und Eislage die Anlandung erschweren.

Eine Reise zu den Südlichen Orkneyinseln ist Teil eines außergewöhnlichen Expeditionsprogramms, das bis zur Antarktischen Halbinsel führt und auch Stationen auf den Falklandinseln und in Südgeorgien beinhaltet. Während der Überfahrt können Reisende Wale, Pinguine, Robben und weitere Tiere in den unberührten Gewässern beobachten. Der Zwischenstopp auf den Südlichen Orkneys bietet eine seltene Gelegenheit, die ungezähmte Natur eines kaum bekannten Winkels der Welt hautnah zu erleben.

Unter den Angeboten von Oceanwide Expeditions zur Erkundung dieser entlegenen Region sticht besonders die Kreuzfahrt Falkland Islands, South Georgia & Antarctic Peninsula hervor – ein Reiseroute, die für Naturfreunde und Tierliebhaber konzipiert wurde und einige der spektakulärsten Landschaften und tierreichsten Gegenden der Erde umfasst. Auch hier sind die Südlichen Orkneyinseln ein wichtiger Bestandteil der Route, die Einblicke in das Leben der dort heimischen Meeresfauna ermöglicht. Die Expedition beginnt in Puerto Madryn, Argentinien, mit der Durchquerung des Golfo Nuevo, wo mit etwas Glück südliche Glattwale beobachtet werden können. Die Reise geht weiter zu den Falklandinseln, einem geschichtsträchtigen Archipel, auf dem 1982 ein Krieg zwischen Großbritannien und Argentinien stattfand. Die Inseln sind Heimat zahlreicher Seevögel, Delfine und Pinguine – darunter Magellanpinguine, Eselspinguine und Königspinguine.

Ein weiteres Highlight der Route ist Südgeorgien, bekannt für seine enorme Artenvielfalt. Die Küsten beheimaten die drei größten Königspinguinkolonien der Welt, riesige Populationen von südlichen See-Elefanten und antarktischen Seebären. Ausflüge nach Salisbury Plain, St. Andrews Bay und Gold Harbour bieten die Möglichkeit, diese Tiere inmitten der Fortpflanzungszeit zu erleben. In Grytviken, einer verlassenen Walfangstation, können Besucher in die Geschichte eintauchen – inklusive Museumsbesuch und der Grabstätte des berühmten Polarforschers Ernest Shackleton.

Bei guten Wetterbedingungen können die Orcadas-Basis auf den Südlichen Orkneys besucht werden, wo man das eindrucksvolle Gletscherpanorama bestaunen kann. Alternativ wird zur Insel Signy ausgewichen, wo die britische Forschungsstation eine atemberaubende Sicht auf umliegende Gletscher bietet.

Die Route führt weiter zur Antarktischen Halbinsel, einem Ort von überwältigender Schönheit, an dem gigantische Tafeleisberge und Walbeobachtungen zum Alltag gehören. Wenn es die Eisverhältnisse zulassen, sind Landgänge auf dem antarktischen Festland möglich – etwa auf Paulet Island, bekannt für ihre Adéliepinguin-Kolonie, oder in Brown Bluff, wo man buchstäblich einen Fuß auf den antarktischen Kontinent setzen kann.

Je nach Eislage führt die Reise entweder weiter in das Weddellmeer oder auf eine alternative Route zu den Südlichen Shetlandinseln und Deception Island, deren vulkanische Landschaft und die Ruinen einer ehemaligen Walfangstation Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählen. Besonders eindrucksvoll ist hier die Durchfahrt durch die Neptune’s Bellows, eine enge Schlucht zwischen den Vulkanhängen, die in den Krater führt. Auf Deception Island besteht zudem die Möglichkeit, die argentinische Forschungsstation Cámara zu besichtigen – ein faszinierender Ort, der wirkt wie eine andere Welt.

Diese Kreuzfahrt ist auch ideal für Fotografen und Naturbegeisterte: Mindestens sechs Pinguinarten, Kolonien antarktischer Robben, See-Elefanten sowie eine Vielzahl an Walen und Delfinen bieten unzählige Motive. Die Szenerie – mit Gletschern, schroffen Berggipfeln und stürmischen Meeren – ist eine perfekte Leinwand für spektakuläre Aufnahmen. Die Tage an Bord sind lang und intensiv, mit Exkursionen zur besten Lichtzeit, speziell auf die Bedürfnisse von Fotografen abgestimmt.

Das erfahrene Expeditionsteam an Bord besteht aus professionellen Fotografen, Naturführern und erfahrenen Zodiacfahrern, die sowohl technisch als auch logistisch stets zur Seite stehen. Während der Seetage gibt es Fotoworkshops, Bildbesprechungen und Nachbearbeitungen, ebenso wie Fachvorträge zu Tierwelt, Geografie und Geschichte der bereisten Regionen.

Eine Reise in diese entlegene Weltgegend ist weit mehr als ein physisches Abenteuer – sie ist eine tiefgehende Begegnung mit Geschichte, Wissenschaft und der einzigartigen Biodiversität eines außergewöhnlichen Ökosystems. Von der beeindruckenden Artenvielfalt der Falklandinseln und Südgeorgiens bis hin zu den monumentalen Eisbergen der Antarktis bietet jede Etappe unvergessliche Erlebnisse. Ob bei der Erkundung von Forschungsstationen, beim Beobachten der wilden Tierwelt oder beim Fotografieren atemberaubender Landschaften – diese Route ist eine seltene Gelegenheit, mit einem der unberührtesten und abgelegensten Orte der Erde in Berührung zu kommen.

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Giorgia Lombardo

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