Unterwegs mit der Azamara Onward durch Nordeuropa


Im August bin ich an Bord der Azamara Onward gegangen, und es stellte sich als unvergessliches Erlebnis heraus.

Das ursprünglich 1999 für eine andere Reederei gebaute Schiff wurde von Azamara Cruises übernommen und im Jahr 2022 vollständig modernisiert, wodurch es zu dem luxuriösen Schiff avancierte, das es jetzt ist. Heute ist die Azamara Onward das neueste Mitglied der exklusiven Azamara-Flotte, die aus vier kleineren Boutique-Schiffen besteht, die es ermöglichen, kleinere Häfen anzulaufen und dank längerer Liegezeiten das kulturelle Leben der Destinationen intensiver zu erleben.

Die Azamara Onward bot eine 12-Nächte Nordeuropa-Kreuzfahrt an, die in Stockholm begann und durch die nördlichen Städte Europas bis nach Southampton führte. Nach einer reibungslosen Staffelübergabe in Hamburg ging ich für drei Nächte an Bord und setzte die Reise bis nach Antwerpen fort. Ich hatte mich schon lange auf diesen Boutiquekreuzer gefreut, da die kleineren Schiffe von Azamara Cruises Häfen erreichen, die größeren Kreuzfahrtschiffen oft verwehrt bleiben. Mit nur etwa 670 Gästen an Bord sollte auf der Azamara Onward eine intime Atmosphäre herrschen und das hohe Verhältnis von Crew zu Passagieren versprach einen exzellenten und persönlichen Service.

Begleitet mich, wenn ich von meiner Reise berichte, bei der luxuriöses Ambiente, kulinarische Highlights und intensive Hafenaufenthalte zu einem unvergesslichen Kreuzfahrterlebnis zusammenkommen.

Hamburg: Einschiffung auf der Azamara Onward

Mein Reise begann mit einer Zugfahrt nach Hamburg, gefolgt von einer kurzen Taxifahrt zum Kreuzfahrtterminal in Altona. Dieses Terminal besticht nicht nur durch seine erstklassige Lage an der Elbe, sondern auch durch seine Nähe zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Im Gegensatz zum weiter entfernten Terminal Steinwerder ermöglicht Altona einen mühelosen Zugang vom Schiff in die Stadt, sodass die Gäste sofort die Atmosphäre Hamburgs erleben können.Bei meiner Ankunft am Terminal spürte ich sofort die Vorfreude auf die bevorstehende Kreuzfahrt. Der Check-in verlief schnell und unkompliziert und ich wurde herzlich an Bord der Azamara Onward willkommen geheißen. Was mich sofort beeindruckte, war die elegante Atmosphäre des Schiffs. Die überschaubare Größe fiel sofort auf – das Schiff wirkte persönlich, einladend und im Vergleich zu größeren Schiffen, auf denen ich zuvor unterwegs war, viel einfacher zu navigieren. Ich machte mich auf den Weg zu meiner geschmackvoll eingerichteten Verandakabine, die ideal war, um die Ausblicke auf die malerische Landschaft der bevorstehenden Reise zu genießen.

Kurz darauf traf ich Chris, ein Freund im Terminal, der erst am Morgen von Bord gegangen war. Die symbolische Staffelübergabe dieser spannenden Nordeuropa-Kreuzfahrt läutete für mich den offiziellen Start dieser Reise ein. Wenig später traf ich auf vier bekannte Gesichter aus der Instagram Kreuzfahrt-Community, die mich spontan am Pier in Altona begrüßten. Dieses unerwartete Wiedersehen machte den Auftakt noch erfreulicher.

Als am Abend die Sonne über der Elbe unterging, verwöhnte mich Hamburg mit einem heißen Sommerabend und bot die perfekte Kulisse für Azamaras legendäre „White Night Party“. An diesem Abend hatte die Crew auf den Decks 9 und 10 Tische aufgestellt und elegant in Weiß eingedeckt. Hierdurch wurde eine stilvolle und einladende Atmosphäre geschaffen. Die Gäste waren ganz in Weiß gekleidet, genossen die Live-Unterhaltung und ließen sich von einem üppigen Buffet mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen. Das warme Licht der untergehenden Sonne tauchte das Deck in eine magische Stimmung, während unter freiem Himmel gespeist wurde.

Später, als das Schiff von Hamburg in die Nacht hinaus fuhr und die Party allmählich ausklang, wurde der Moment des Auslaufens zu einem unvergesslichen Erlebnis. Von Deck 10 aus konnte ich Chris und Freunde aus der Kreuzfahrt-Community am Terminal erkennen, die mir mit Taschenlampen leuchtend zum Abschied winkten. Es war ein rührender Moment, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Seetag: Entspannung auf der Nordsee

Nach dem aufregenden Einschiffungstag in Hamburg war der Seetag an Bord der Azamara Onward eine willkommene Gelegenheit, sich zu entspannen und das Schiff in einem gemächlichen Tempo zu erkunden, während wir durch die Nordsee fuhren. Ein großer Vorteil von Seetagen ist nämlich, dass hat, um die Annehmlichkeiten des Schiffs ohne Hektik auszukosten. Und genau das habe ich getan!

Ich begann meinen Morgen mit dem Onward German Brunch im Discoveries Restaurant auf Deck 5. Dieser thematische Brunch, der zwischen Frühstück und Mittagessen lag, bot die besten klassischen deutschen Frühstücksoptionen und herzhafte Mittagsgerichte. Begleitet von der Live-Musik des Onward Orchesters war es eine wunderbare Gelegenheit, entspannt in den Tag zu starten und die legere, aber dennoch elegante Atmosphäre zu genießen.

Nach dem Brunch machte ich mich auf zur Promenade auf Deck 5, um mich auf einem der gemütlichen Stühle, bereits mit einer Decke und einem Handtuch ausgestattet, zu entspannen. Die komfortablen Liegen luden zum Relaxen ein und die Ruhe des Promenadendecks machte diesen Ort ideal zum Abschalten.

Anschließend ging ich nach oben auf Deck 10, um die Joggingstrecke entlang zu spazieren. Die Meeresluft war ein erfrischender Begleiter auf unserem langsamen Kurs durch die umliegenden Gewässer. Bei diesen Panoramablicken fiel es mir schwer, nicht innezuhalten. Im Laufe des Tages verbrachte ich etwas Zeit damit, etwas Sonne auf dem Pooldeck zu tanken. Die Boutique-Größe des Schiffs zeigt sich an Seetagen besonders gut – es fühlt sich nie überfüllt an, was eine ideale Atmosphäre für Entspannung schafft. Die bequemen Liegen waren ebenfalls bereits mit Handtüchern ausgestattet.

Zur zusätzlichen Entspannung bietet die Azamara Onward eine breite Palette von Wellness-Einrichtungen an. Das Sanctum Spa auf Deck 9 ist ein ruhiger Rückzugsort an Bord, in dem die Gäste eine Vielzahl von Behandlungen genießen können, die Körper und Geist wiederbeleben. Es verfügt über ein Dampfbad und Duschkabinen mit mehreren Massagedüsen. Für diejenigen, die etwas Außergewöhnliches suchen, bietet die Sanctum Terrasse bequeme Liegen und einen Thalasso-Therapie-Pool mit atemberaubendem Blick auf den Bug des Schiffs und den endlosen Horizont an.

Am späten Nachmittag machte ich mich auf zur Sunset Veranda, die sich direkt hinter dem Windows Café auf Deck 9 befindet. Während ich den beruhigenden Blick auf die Heckwelle genoss, waren die Köche bereits damit beschäftigt, das Abendessen vorzubereiten – ein Buffet unter dem Motto „Taste of Japan“ mit einer köstlichen Auswahl japanisch inspirierter Gerichte. Das Windows Café ist ein ungezwungenes Buffet-Restaurant, das im Reisepreis bereits enthalten ist und eine Vielzahl frischer Optionen für Frühstück, Mittag- und Abendessen bietet. Man hat die Wahl, drinnen zu speisen oder die frische Meeresbrise auf der Veranda zu genießen – ein willkommener Bonus.

Vor dem Abendessen kehrte ich in meine Verandakabine zurück, um den Sonnenuntergang über der Nordsee von meinem eigenen Balkon aus zu beobachten. Die friedliche Atmosphäre, begleitet vom sanften Rauschen der Wellen, machte diesen Moment für mich besonders – Sonnenuntergänge auf See sind einfach unvergleichlich.
Der Tag endete mit einem kulinarischen Erlebnis im Aqualina auf Deck 10, einem der Spezialitätenrestaurants von Azamara. Mit seiner italienisch inspirierten Küche und der schicken Atmosphäre ist es ein fantastischer Ort für ein elegantes Dinner auf See. Ich genoss ein mehrgängiges Menü mit frischen Meeresfrüchten und handgemachter Pasta, zu den Gerichten gehörten Carpaccio di Manzo, Caprese Classico und Gamberetti con Ravioli all’aragosta. Jedes Gericht war meisterhaft zubereitet und reich an Geschmack. Der Service war tadellos und das Essen wurde perfekt durch die Weinbegleitung ergänzt.

Nach dem Abendessen machte ich einen nächtlichen Spaziergang auf Deck 10 und genoss die kühle Nachtluft und die Ruhe des Meeres unter den Sternen. Es war der ideale Abschluss eines entspannten Seetages, während das Schiff durch die ruhige Nordsee in Richtung Amsterdam fuhr.

Amsterdam: Das Herz der Niederlande

Das Anlegen in Amsterdam ist immer ein besonderes Ereignis, denn das Kreuzfahrtterminal liegt direkt im Herzen der Stadt. Nach einem reibungslosen Anlegeprozess ging ich an Land, um ein wenig um das Terminal herum zu spazieren und Fotos von der Azamara Onward zu machen. Dank der günstigen Lage des Passagierterminals gelangt man schnell ins Stadtzentrum. In nur 15-20 Minuten erreicht man zu Fuß den Amsterdamer Hauptbahnhof und von dort aus ist man in Gehweite zu vielen berühmten Sehenswürdigkeiten, wie dem Dam-Platz, dem Anne-Frank-Haus oder den bekannten Grachtenvierteln. Da ich jedoch nur drei Tage an Bord hatte und Amsterdam bereits mehrfach besucht habe, entschied ich mich dazu, den Rest des Tages an Bord der Azamara Onward zu verbringen.

Zurück an Bord machte ich mich auf den Weg zu „The Patio“, das sich auf der Steuerbordseite von Deck 9 vor dem Windows Café befindet. Dieses Poolrestaurant im Freien ist von der Mittagszeit bis zum Abendessen geöffnet und ideal für einen schnellen Snack oder ein entspanntes Essen nach einem Ausflug. Im Gegensatz zu üblichen Pool-Grills bietet „The Patio“ eine wechselnde Speisekarte für Mittag- und Abendessen sowie eine Selbstbedienungssalatbar. Das Essen wird am Tisch serviert, was das Pool-Dining auf ein neues Niveau hebt. Die Qualität der Gerichte gehört zu den besten, die ich je in einem Poolrestaurant gegessen habe – ein echtes Highlight an Bord. Natürlich konnte ich nicht widerstehen, mir bei Swirl & Top noch ein Dessert zu gönnen. Hier gibt es eine Vielzahl von Frozen-Yogurt-Geschmacksrichtungen und eine große Auswahl an verschiedenen Toppings.

Als der Abend näher rückte, wurde ich von Kapitän Gianmario zu einem exklusiven Besuch auf die Brücke während des Auslaufens eingeladen. Der Lotse kam an Bord, um uns durch den Prozess zu begleiten und es war faszinierend, das Lotsenboot vorausfahren zu sehen. Von der Brücke hatte ich einen atemberaubenden Blick, als Amsterdam langsam in der Ferne verschwand. Durch diese seltenen „Behind-the-Scenes“-Einblicke wurde das Auslaufen des Schiffs zu einer einzigartigen Erfahrung.

Gerade als ich mich auf den Weg zum Abendessen machen wollte, lud mich der Kapitän erneut auf die Brücke ein, um die Durchfahrt durch die IJmuiden-Schleuse zu erleben. Natürlich sagte ich sofort zu! An diesem Abend speiste ich im „Discoveries“, dem Hauptrestaurant auf Deck 5. Mit seiner offenen Essenszeit und einer Vielzahl an internationalen und regionalen Gerichten ist es die perfekte Wahl für ein spontanes und entspanntes Abendessen.

Nach dem Essen kehrte ich rechtzeitig auf die Brücke zurück, um die Passage durch die IJmuiden-Schleuse bei einem prächtigen Sonnenuntergang zu beobachten. Der präzise Ablauf dieser Durchfahrt faszinierte mich. Zu sehen, wie das Schiff durch die größte Seeschleuse der Welt manövriert wurde, war beeindruckend, vor Allem als ich das Zusammenspiel zwischen dem Kapitän und seiner Crew miterlebte. Die „Zeesluis IJmuiden“ erstreckt sich über mehr als 500 Meter Länge und 70 Meter Breite und verbindet Amsterdam mit der Nordsee. Die Durchfahrt durch die Schleuse, begleitet von den Erklärungen des Kapitäns und dem Ertönen des Schiffshorns, wird mir lange in Erinnerung bleiben.

Als wir Kop van de Noordpier während der magischen blauen Stunde passierten, wurde der Lotse vom Lotsenboot abgeholt. Nachdem er uns sicher durch die Gewässer geleitet hatte, verließ er das Schiff, als wir die offene Nordsee erreichten.

Später am Abend konnte ich nicht widerstehen, die Shops an Bord zu erkunden – natürlich kaufte ich für meine wachsende Sammlung ein Schiffsmodell der Azamara Onward. Den Abend ließ ich mit Live-Musik in der „Cabaret Lounge’“ ausklingen, bevor ich schließlich in meine Verandakabine zurückkehrte.

Auf der Schelde nach Antwerpen

Unsere Reise setzte sich fort, als wir den malerischen Fluss Schelde hinunter in Richtung Hafen von Antwerpen fuhren. Eine der Besonderheiten von Azamaras Boutique-Schiffen ist ihre Fähigkeit, auf Flüssen zu navigieren. Die Schelde entspringt im Norden Frankreichs, fließt durch Belgien und mündet schließlich in die Nordsee in den Niederlanden. Das Fahren auf diesem Fluss mit einem Kreuzfahrtschiff ist ein seltenes und besonderes Erlebnis, das den Gästen den Vorteil bietet, die Uferlandschaft aus nächster Nähe zu genießen und direkt im Herzen von Antwerpen anzulegen.

Als wir uns in den frühen Morgenstunden dem Hafen näherten, tauchte das goldene Licht der aufgehenden Sonne die historische Skyline in warme Farben. Die friedliche Stille des Morgens, gepaart mit dem sanften Licht, das sich auf dem Wasser spiegelte, machte diese Ankunft unverwechselbar.

Das Kreuzfahrtterminal liegt äußerst günstig im Stadtzentrum, sodass man die Stadt bequem zu Fuß erkunden kann. In nur 15 Minuten erreicht man den Hauptbahnhof, der als einer der schönsten der Welt gilt und mit seiner beeindruckenden Architektur besticht. Der Grote Markt mit seinen Zunfthäusern und die Liebfrauenkathedrale sind ebenfalls absolute Highlights und in weniger als 10 Minuten vom Terminal aus erreichbar. Bei einem früheren Besuch hatte ich die Gelegenheit, das Museum aan de Stroom zu besichtigen – ein modernes Museum, das die Geschichte Antwerpens als Hafenstadt präsentiert. Eine besondere Attraktion ist die Dachterrasse, die über eine Reihe von Rolltreppen erreichbar ist. Vom zehnten Stock aus bietet sich ein atemberaubender Panoramablick auf Antwerpen und den Hafen.

Ich nutzte den ruhigen Morgen voll aus und ließ mir das Frühstück vom Zimmerservice auf meinem Balkon servieren. Die Entscheidung, das Frühstück bereits am Vorabend vorzubestellen, war goldrichtig – so konnte ich den Blick auf die Uferpromenade Antwerpens in aller Ruhe genießen und mein Frühstück entspannt in der Privatsphäre meiner Verandakabine zu mir nehmen. Der Zimmerservice an Bord der Azamara Onward steht rund um die Uhr und ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung, was ihn zu einer äußerst praktischen Möglichkeit macht, den Tag ganz nach den eigenen Wünschen zu beginnen.

Obwohl diese Nordeuropa-Kreuzfahrt offiziell noch zwei weitere Tage bis nach Southampton ging, verließ ich das Schiff bereits in Antwerpen. Da ich noch auf die Freigabe warten musste, um von Bord gehen zu können, hatte ich etwas zusätzliche Zeit, die letzten Momente an Bord zu genießen, bevor ich mich von der Azamara Onward verabschiedete.

Nach meiner Ausschiffung und bevor ich meine Heimreise antrat, traf ich mich noch mit Freunden aus der Kreuzfahrt-Community in Antwerpen. Es war ein perfekter Abschluss einer unvergesslichen Reise – bekannte Gesichter wiederzusehen und gemeinsam meine Erlebnisse der Kreuzfahrt Revue passieren zu lassen.

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Stefanie Tietze-Haeberlein

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