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1. Mai 2023

„Erholung“, „Optimismus“. Das waren die am häufigsten gebrauchten Worte auf der Seatrade Cruise Global, die kürzlich in Fort Lauderdale zu Ende gegangen ist.

In Wirklichkeit gab es viele Themen und Neuheiten, auch wenn die Begeisterung der Branche während der vier intensiven Tage der größten und wichtigsten Kreuzfahrtmesse der Welt im Vordergrund stand.

Eine Veranstaltung der besonderen Art, auch was den Veranstaltungsort betrifft, der aus logistischen Gründen von Miami nach Fort Lauderdale verlegt wurde, aber mit einer ebenso effizienten Organisation und einem der Größe der Veranstaltung perfekt angepassten Veranstaltungsort. Die offiziellen Zahlen sprechen von mehr als 10.000 akkreditierten Besuchern und mehr als 500 Ausstellern aus über 80 Ländern der Welt. Aber was der Seatrade so besonders macht, ist die Atmosphäre der Freundschaft, der Leidenschaft und der Zusammenarbeit, die hier herrscht und die in nur drei Tagen, die viel zu schnell vergehen, die wichtigsten Persönlichkeiten rund um die gigantische Maschine der Kreuzfahrtindustrie zusammenbringt.

Der erste positive Hinweis auf die Veranstaltung 2023 fand sich bereits im Konferenzprogramm: Die Worte „Pandemie“, „Erholung“ oder „Resilienz“ tauchten in keinem der Diskussionstitel auf. Das war keine abergläubische Entscheidung oder der Wunsch, ein schlimmes Kapitel hinter sich zu lassen, sondern ein getreues Abbild der Realität. Die Kreuzfahrtreedereien und die gesamte Branche blicken entschlossen nach vorne, mit einem Optimismus, der sich auf konkrete Zahlen stützt und nicht auf das Motto „Alles wird gut“, an das wir uns leider schon viel zu lange gewöhnt haben. Zahlreiche Vertreter von Kreuzfahrtreedereien berichteten von Ergebnissen, die bereits jetzt über denen von 2019 liegen, und verwiesen auf hohe Buchungszahlen und eine außergewöhnliche Erholung der Nachfrage nach Kreuzfahrten.

Daraus folgt, dass alle Dienstleistungen, die mit der Welt der großen Schiffe zu tun haben, unmittelbar davon profitieren werden. Man spricht von neuen Kreuzfahrtterminals in vielen Ländern, von neuen Routen, die neue Infrastrukturen und neue Dienstleistungen erfordern. In den Marketingstrategien wird wieder darüber nachgedacht, wie neue Kreuzfahrtpassagiere gewonnen werden können, nicht nur geografisch, sondern auch in Bezug auf Alter und Reisegewohnheiten.

Es gibt Produkte, an denen noch viel gearbeitet werden muss und die ein enormes Potenzial haben, wie zum Beispiel die Flusskreuzfahrten, zu denen ich das Vergnügen und die Ehre hatte, eine Podiumsdiskussion zu moderieren. Vielleicht ist es noch zu wenig, auf einer Messe wie der Seatrade eine einzige Debatte über Flusskreuzfahrten zu führen, aber es war wichtig, sie erneut vorzuschlagen, nachdem ich im letzten Jahr kleine Kreuzfahrtgesellschaften mit Flusskreuzfahrtgesellschaften in ihren Erholungsprogrammen nach der Pandemie verglichen hatte.

Innovation war sicherlich ein weiterer Begriff, der im Mittelpunkt der Seatrade Cruise Global 2023 stand. Ein Drang nach neuen Ideen, nach neuen Konzepten, die nicht auf der Tagesordnung des Konferenzprogramms standen. Aber ein Drang nach Innovation, der von jedem Stand auf der Messe und in den Räumen, in denen die Pressekonferenzen stattfanden, ausging. Viele neue Schiffe natürlich: von der Explora Journeys, deren Stapellauf endlich bevorsteht, über die lang erwartete Queen Anne bis hin zur Disney Treasure und der unaufhaltsamen Msc Cruises. Aber auch bei den bestehenden Schiffen gibt es Innovationen mit kontinuierlichen Verbesserungen und Umsetzungen in den Bereichen Gästeservice und Umwelt.

Damit sind wir bei einem weiteren Schlüsselwort der Seatrade 2023: „Nachhaltigkeit“. Die Idee, dass die Zukunft der Kreuzfahrt „grün“ sein sollte, ist vielleicht nicht neu. Aber die Fortschritte in diesem Bereich werden von Monat zu Monat größer und die Innovationen, die in Fort Lauderdale vorgestellt werden, sind zahlreich. Sowohl bei Neubauprojekten als auch bei der Modernisierung älterer Schiffe werden täglich kleine und große Schritte unternommen.

Hinzu kommen jedoch zwei weitere Anstrengungen, denen nicht immer die notwendige Bedeutung beigemessen wird. Die erste ist die unvermeidliche Subventionierung der Infrastruktur an Land und der lokalen Behörden, um den Unternehmen zu helfen, nachhaltiger zu werden. Ich denke da sofort an die notwendige Stromversorgung in den Häfen, ohne die jede Ablieferung neuer Schiffe sofort hinfällig wird. Aber auch an die Versorgung mit Flüssiggas (LNG), die Unterstützung bei der Abfallentsorgung usw.

Ein zweiter Begriff im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit, den ich auch in der Debatte über die Flüsse hervorgehoben habe, ist das Bewusstsein für die Anstrengungen, die in dieser Richtung unternommen werden. Kurz gesagt, es reicht heute nicht mehr aus, „grün“ zu sein, wenn wir uns nicht intensiv darum bemühen, den Gastgemeinden zu vermitteln, was wir in dieser Richtung tun. Ich glaube, dass der Weg zur Nachhaltigkeit, den die meisten Unternehmen eingeschlagen haben, der schnelle und richtige Weg ist. Aber noch zu wenige Menschen außerhalb der Branche sind sich dessen bewusst, und es liegt an uns allen, die wir Teil dieser Branche sind, dies der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und Vorurteile und falsche Mythen zu bekämpfen.

Schließlich hat der Seatrade Cruise Global 2023 eine große und wichtige Neuerung eingeführt: F&B@Sea. Die Aufmerksamkeit auf einen so wichtigen Teil der Kreuzfahrtindustrie wie die Gastronomie zu lenken, war sicherlich ein Schritt nach vorn und wir hoffen, dass es in Zukunft als fester Bestandteil der Messe bestätigt wird. In Fort Lauderdale war sie in einem Kreuzfahrtterminal untergebracht, nur wenige Schritte vom Kongresszentrum entfernt. Ich hoffe, dass sie in Miami in der Messe selbst untergebracht werden kann, um ihr mehr Zentralität und die Bedeutung zu verleihen, die sie verdient.

Wie immer hat die Veranstaltung des Jahres der Kreuzfahrtindustrie einen Mehrwert für die Beziehungen zwischen Menschen und Unternehmen gebracht, und wie immer ist sie der ideale Ort, um Ideen und Vorschläge auszutauschen und vor allem viele Kolleginnen und Kollegen persönlich zu treffen, die wir vor allem in den letzten Jahren nur virtuell kennen gelernt haben.

Schließlich muss noch ein Wort über den Erfolg des Cruising Journal gesagt werden, dessen neue zweimonatliche Zeitschrift nicht nur von allen geschätzt wurde, sondern das auch die Ehre hatte, Medienpartner der Veranstaltung zu sein, zusammen mit einigen anderen angesehenen internationalen Publikationen, mit denen wir in Kontakt stehen und zusammenarbeiten. Es war eine positive Erfahrung für alle. Die Kommentare, die noch einige Tage nach der Veranstaltung zu hören waren, waren sehr positiv. Eine effektive Rückkehr zur Normalität, auch in der Geschäftswelt und in unserem Unternehmen, nach der Ausgabe 2022, bei der die Anwesenden vor allem froh waren, persönlich „dabei“ gewesen zu sein, aber sicherlich mit weniger optimistischen Geschäftserwartungen.

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Gabriele Bassi

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