Werften: Die Zukunft der Meyer Werft
Die Meyer Werft in Papenburg bahnt sich den Weg in eine wirtschaftliche Zukunft, dank der umfassenden Unterstützung, die sie vom Bund und vom Land Niedersachsen erhält, die gemeinsam etwa 80 % der Anteile erwerben und 400 Millionen Euro investieren.
Neben dem Erwerb der Anteile planen die Bundes- und Landesregierungen auch, Garantien in Höhe von insgesamt etwa einer Milliarde Euro zu gewähren, um die finanzielle Stabilität des Werftbetriebs zu sichern und laufende Operationen sowie zukünftige Projekte zu unterstützen. Dies ist wichtig, da das Unternehmen trotz der aktuellen finanziellen Herausforderungen Aufträge im Wert von 11 Milliarden Euro bis 2031 hat und international gefragt bleibt, was die Bedeutung der Werft für die regionale und nationale Wirtschaft, insbesondere in Bezug auf Beschäftigung und technologische Innovation, unterstreicht.
Die Meyer Werft, die seit über 225 Jahren ein fester Bestandteil der deutschen Schifffahrtsindustrie ist und weltweit für ihre hochwertigen Kreuzfahrtschiffe bekannt ist, sieht sich in dieser finanziellen Notlage aufgrund der Folgen der Coronavirus-Pandemie, des Krieges gegen die Ukraine und des Anstiegs der Rohstoffpreise. Dies geschieht auch, weil 80 % des Baupreises normalerweise erst bei der Lieferung des Schiffes bezahlt werden, was die Werft zwingt, den Bau durch Kredite zu finanzieren, wobei die versprochenen Garantien hierfür verwendet werden.
Die Refinanzierung wird es ermöglichen, die Arbeitsplätze bei der Meyer Werft und in ihrem umfangreichen Lieferantennetzwerk zu sichern. Neben den mehr als 3.000 direkt im Werk beschäftigten Personen sind Tausende weiterer Arbeitsplätze in der Region direkt mit der Zukunft der Werft über Lieferanten und Dienstleister verbunden. Laut unabhängigen Experten hängt das Bestehen von über 20.000 Arbeitsplätzen in Deutschland direkt und indirekt von der Fortführung der Aktivitäten der Werft ab.
Der geplante Erwerb der Anteile durch die Bundesregierung und das Land Niedersachsen stellt jedoch eine dauerhafte Lösung dar, da alle beteiligten Parteien das Ziel verfolgen, die Meyer Werft langfristig wieder in private Hände zu übertragen; die Familie Meyer hat ein entsprechendes Rückkaufsrecht erhalten.
Bernd Eikens, CEO der Meyer Werft, betonte, dass das Ziel darin besteht, die Meyer Werft und alle Mitarbeiter in eine sichere und erfolgreiche Zukunft zu führen, und er zeigte sich zuversichtlich bezüglich der Zukunft des Unternehmens, da es nach der Krise sicherlich seine Position als führendes Unternehmen in der internationalen Schiffsindustrie behaupten wird. Er dankte abschließend den Mitarbeitern, Partnern und Kunden für das Vertrauen und die Unterstützung in diesen schwierigen Zeiten. Ralf Schmitz hob die bisherigen Fortschritte hervor, fügte jedoch hinzu, dass noch viel zu tun sei, um die Meyer Werft auf den richtigen Weg zu bringen und ihre Zukunft sowie die aller Mitarbeiter langfristig durch die Umsetzung des entwickelten Sanierungsplans zu sichern.
Der Minister für Wirtschaft des Landes Niedersachsen, Olaf Lies (SPD), betonte, dass er bereits die größte der Herausforderungen angegangen sei, die in sehr kurzer Zeit überwunden werden musste, und fügte hinzu, dass das Vorhandensein einer soliden Finanzierung innerhalb der vorgesehenen Fristen das gemeinsame Ergebnis aller Beteiligten sei, die daran gearbeitet haben, die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft der Meyer Werft zu schaffen.
Sebastian Lechner, Vorsitzender der CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag, betonte, dass der Reorganisationsprozess einen wichtigen Meilenstein darstelle und dass eine unerschütterliche Entschlossenheit erkennbar sei, gemeinsam daran zu arbeiten, die Zukunft der Meyer Werft zu sichern, sowohl um den Standort und die Arbeitsplätze in Papenburg zu erhalten als auch um die wichtige Kompetenz im Schiffbau in Deutschland zu bewahren. Der Finanzminister von Niedersachsen, Geralt Heere (Grüne), erklärte, dass die Meyer Werft ein Schlüsselunternehmen für den Nordwesten Niedersachsens und darüber hinaus sei, was das enorme Engagement des Landes rechtfertige. Er hob auch hervor, dass dieser gemeinsame Effort eine nachhaltige Neuausrichtung der Werft ermögliche, die Tausende von Arbeitsplätzen in der Region und innovative Schiffbaupraktiken repräsentiert.
Bernard Meyer dankte für die Unterstützung durch die Landes- und Bundesregierung, betonte jedoch auch die Bedeutung einer nachhaltigen Lösung für die Werft, wenn sich der öffentliche Sektor zurückzieht, und zeigte sich zuversichtlich, dass die Meyer Werft eines Tages wieder ein gesundes, erfolgreiches und familiengeführtes Unternehmen sein wird.
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