Mit der VIVA TWO bis zum Donau-Delta


Eine Flussreise in den Osten Europas

Bei Kilometer 2.336 – in Passau (Deutschland) startet eine der längsten Flusskreuzfahrten Europas. Schaffen wir es auf der Donau bis zum Kilometer „0“ am Schwarzen Meer zu gelangen? Das wird sich in den folgenden 16 Tagen zeigen. Diese majestätische Wasserstraße, die quer durch Europa fließt, bietet eine faszinierende Mischung aus Kultur, Geschichte und atemberaubenden Landschaften. Unsere Entdeckungsreise beginnt in der Dreiflüssestadt Passau, an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Im Routenplan stehen neben Österreich Aufenthalte in sechs weiteren Ländern: Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien.

Wer wie wir mit dem Auto anreist, kann im Globus-Parkhaus sein Fahrzeug sicher abstellen und wird bequem per Shuttlebus direkt zum Anleger in die Innenstadt gebracht. Dort wartet bereits die VIVA TWO, das neueste Schiff der VIVA Cruises-Flotte auf uns. Ab 14 Uhr beginnt der Check-in und Myo, unser freundlicher Cabin Steward, begleitet uns auf dem mittleren Deck – Rubin-Deck genannt – zu unserer Kabine mit französischem Balkon. Kurze Zeit später warten bereits vor der Türe unsere Koffer darauf, ausgepackt zu werden.

VIVA TWO – Unser Zuhause auf dem Fluss

Auf 135 Metern Länge und 11 Metern Breite offeriert das moderne Flussschiff (Jungfernfahrt 2023) Platz für bis zu 190 Passagiere, die in 95 stilvoll eingerichteten Kabinen untergebracht sind. Der erste Eindruck der 15 m2 großen Kabine stimmt uns sehr positiv. Die Inneneinrichtung ist sehr stylisch und lässt viel Liebe zum Detail erkennen. Der moderne Komfort – von der Nespresso-Maschine über den Flachbildfernseher bis hin zu den edlen RITUALS®-Beautyprodukten – lässt uns sofort ankommen und wie zu Hause fühlen. Viele Holzelemente sowie warme Erdtöne und die Kontrastfarbe Blau versprühen bequeme Wohnlichkeit. Sofort fallen auch das große Bad und die ausgesprochen große Dusche mit Regenschauer-Funktion auf. Das Highlight ist jedoch die dreiteilig faltbare Glastüre des französischen Balkons. Zwei Drittel geöffnet, fühlt man sich dem Wasser sehr nah. Und was höre ich, wir legen bereits ab. Jetz heißt es schnell aufs Sonnendeck, um die Ausfahrt vorbei an den Wahrzeichen der Passauer Altstadt, dem Dom, dem alten Rathaus sowie auf der gegenüberliegenden Seite die Veste Niederhaus zu beobachten. Nach einer Drehung sehen wir, wie am Altstadtspitz die beiden weiteren Flüsse Inn und Ilz in die Donau fließen. Wir winken zum Abschied den Zuschauern am Ufer und machen uns danach fertig fürs Abendessen. 

In einem Punkt hat VIVA Cruises den Nerv des Marktes genau getroffen: Mit ihrem All-Inclusive-Konzept zu fairen Preisen setzt die Reederei neue Maßstäbe: Ganztägig steht uns eine große Auswahl hochwertiger alkoholischer und nicht alkoholischer Getränke zur Verfügung, die Mini-Bar in unserer Kabine wird täglich frisch aufgefüllt, und das gastronomische Angebot spannt sich über drei Restaurants an Bord. WLAN und Trinkgelder sind ebenfalls im Reisepreis enthalten. Da bleiben nur Ausflüge oder mögliche Massage-Anwendungen, die beim Urlaubsbudget noch on Top kommen. 

ei jeder Kreuzfahrt nimmt das kulinarische Angebot stets eine tragende Säule ein. Auf der VIVA TWO werden im Hauptrestaurant “RIVERSIDE” wechselnde mehrgängige Menüs serviert und ja nach bereister Region auch lokale Spezialitäten wie ungarisches Gulasch oder serbische Krautrouladen. Wir schätzen das Konzept einer freien Tisch- und Zeitwahl sehr, genauso wie die Mischung aus Vor-/Nachspeisen-Buffet und Service am Platz. Weitere kulinarische Abwechslung findet sich in den Restaurants “MOMENTS” im Unterdeck und “VIVA´s BISTRO” am Schiffsheck: Leckere Pizza und Pasta sowie italienisch inspirierte Küche im “MOMENTS”. Steaks und Grillgerichte, Burger sowie im Wechsel auch vorzügliche asiatische Speisen im “VIVA´s BISTRO“. Beide Lokale fördern mit Show-Cooking-Stationen den Appetit und benötigen vorab eine Reservierung.

Die VIVA TWO bietet zudem einen Wellnessbereich mit Infrarot-Sauna und Dampfbad, ein Fitnesscenter mit Ausdauergeräten und Hanteln sowie ein Sonnendeck mit einem kleinen, aber feinen Pool. Für den späteren Teil der Reise nehmen wir uns einen Radausflug auf dem Donau-Radwanderweg vor, schließlich werden sogar kostenfreie Leihfahrräder angeboten. Jetzt setzen wir uns erst einmal in die bequeme Lounge und genießen durch die bodentiefe Panorama-Verglasung den besten Blick auf die vorbeiziehende Flusslandschaft. Damit folgen wir dem Reederei-Motto “Enjoy the Moment”.

Ausflüge nach Wien und in die Puszta

Am 2. Reisetag steht ein Halt in der Gartenstadt Tulln an. Wir entscheiden uns für einen Busausflug nach Wien, während unser Schiff bereits weiterfährt und uns in Wien wieder aufnimmt. Die Stadtrundfahrt über den Innenstadtring bringt uns in kurzer Zeit vorbei an den Hauptsehenswürdigkeiten der österreichischen Hauptstadt. Natürlich darf ein Spaziergang in der Altstadt mit einem Besuch des Stephansdoms, sowie eines originalen Wiener Kaffeehauses nicht fehlen. Auf der Rückfahrt zum Schiff grüßt das Riesenrad des Praters, doch dafür bleibt heute keine Zeit. Im Hafen von Wien reihen sich Anleger um Anleger, die mit jeweils mehreren Flussschiffen im Päckchen belegt sind. Da heißt es erstmal durch zwei andere Schiffe laufen, um zurück auf die VIVA TWO zu kommen. Das mag ungewöhnlich klingen, ist jedoch gerade in den großen Städten an der Donau übliche Praxis und für uns gleichzeitig die Gelegenheit auf einen Blick in andere Schiffe. 

Unsere Fahrt führt weiter Richtung Slowakei, doch abends blicken wird nur etwas sehnsüchtig auf die Bratislavaer Burg, während wir die Hauptstadt passieren. Ein Halt steht auf der Rückreise im Programm. Weiter geht es in Richtung Ungarn, wo wir am dritten Tag Solt erreichen. Hier steigen wir aus, um an einem Ausflug teilzunehmen, der uns zu den wilden Pferden der Puszta bringt. Bei einem geführten Rundgang durchs Paprikamuseum im Landgut Bakod erfahren wir viel über den Anbau und die Verarbeitung von Paprika, einem der wichtigsten Exportgüter der Region. Sogar ein Paprika-Schnaps wird zur Verkostung gereicht. Ob die Schärfe ebenfalls nach der Scoville Skala bemessen wird? Mir brennt jedenfalls der Mund. Am Nachmittag erreichen wir Kalocsa, die als Paprikahauptstadt und für ihre feinen Blumenstickereien bekannt ist. Die traditionelle Stickkunst sowie traditionelle Tänze werden uns im lokalen Heimatkundemuseum vorgeführt.   

Der nächste Tag bringt uns nach Serbien, wo wir morgens in Novi Sad anlegen. Der Tag startet mit einem Frühstück vom reichhaltigen Buffet im „RIVERSIDE“, das für jede Geschmacksrichtung etwas bereithält. Da wir am Vormittag an Bord bleiben, gönnen wir uns noch ein Egg Benedict und ein Glas Sekt, während unser Flussschiff weiter in Richtung Belgrad fährt. Die “weiße Stadt”, wie Belgrad übersetzt heißt, ist eine pulsierende Metropole zwischen Donau und Sava mit einer reichen Geschichte, geprägt von vielen wechselnden Herrschern. Wir erkunden die imposante Kathedrale des Heiligen Sava, eine der größten orthodoxen Kirchen der Welt, und spazieren durch die Ulica Knez Mihailova, die belebte Fußgängerzone der Stadt. Belgrad beeindruckt uns mit seinem lebendigen Mix aus Tradition und Moderne – hier treffen alte Festungen wie auf dem Kalemegdan-Plateau auf moderne Kunstgalerien, und traditionelle Restaurants stehen neben trendigen Bars. Bei der Abfahrt spät nachts verabschiedet uns die in serbischen Nationalfarben beleuchtete Brankos Brücke. 

Das Eiserne Tor: Eine spektakuläre Flusspassage

Einer der absoluten Höhepunkte unserer Reise ist die Fahrt durch das Eiserne Tor, eine der imposantesten Schluchten Europas. Diese Passage entlang der Grenze zwischen Serbien und Rumänien ist ein Meisterwerk der Natur, das uns sprachlos macht. Der Fluss verengt sich auf nur 150 Meter Breite, während sich auf beiden Seiten steile Felswände bis zu 300 Meter in die Höhe erheben. Die Passage flussabwärts startet bereits sehr früh morgens.  So leistet die Nespresso-Maschine auf der Kabine beste Dienste. Mit Kaffeetasse in der Hand vom Bett beobachten wir wie langsam das Morgenrot über der Donau verschwindet. Wir verbringen den Großteil des Tages auf dem Sonnendeck, um das Naturwunder der Katarakten-Passage in vollen Zügen zu genießen. 

Besonders beeindruckend bleibt das Decebalus-Felsrelief in Erinnerung, das wir auf der rumänischen Seite des Flusses erblicken. Diese monumentale Statue, die das Gesicht des letzten Dakerkönigs darstellt, ist mit 43 Meter das größte Felsrelief Europas und zieht alle Blicke auf sich. Wir erfahren, dass es zehn Jahre dauerte, dieses beeindruckende Kunstwerk privat finanziert in den Felsen zu meißeln. Es ist ein kurzer, aber unvergesslicher Moment, als wir an diesem grimmig schauenden Monument vorbeifahren. Kurz davor wanderten alle Augenpaare auf das kleine Kloster Mraconia am Ufer, genauso wie eine Flussbiegung weiter, auf die Trajan Tafel auf serbischer Seite. Nach der Kataraktenpassage wartet die beeindruckendste Schleuse dieser Reise auf uns. In der Ðerdap 1 lassen in zwei miteinander verbundenen Kammern erst 20 Meter, dann weitere 14 Meter unser Schiff hinab zum Ausgleich des Wasserstands auf der Donau. Auf die einfache Gesamtlänge unserer Reise mit über 2.000 Flusskilometern lassen die insgesamt 13 zu befahrenden Schleusen eher wenig anmuten. Nichtsdestotrotz ist jede dieser Durchfahrten ein faszinierendes, technisches Schauspiel. 

Rumänien und das Donau-Delta: Ein Paradies für Naturliebhaber

Nach der Passage durch das Eiserne Tor führt uns unsere Reise weiter nach Rumänien. In Giurgiu machen wir Halt, um von dort aus zu einem Tagesausflug in die Hauptstadt Bukarest aufzubrechen. Auf der Fahrt durch die Walachei lässt unser lokaler Reisleiter die historische Person des Prinzen Dracula aufleben – da läuft durchaus ein kleiner Schauer über den Rücken. In Bukarest angekommen, geht es erstmal zum wohl bekanntesten Bauwerk der Stadt, dem Regierungspalast, auch Casa Poporului genannt. Diesem zweigrößten Verwaltungsgebäude der Welt musste einst ein zentraler Innenstadtbereich mit vielen Jugendstilbauten weichen. Doch in der Altstadt finden sich noch einige – teils prächtig renovierte – Gebäude dieser Stilrichtung. Zum Mittagessen kehren wir in der Hanul lui Manuc, einer alten sehr schön restaurierten Karawanserei, ein und bekommen neben einem lokalen dreigängigen Menü noch eine Folklore-Tanzeinlage serviert. Auf dem Rückweg vorbei am Triumphbogen stoppen wir noch zu einem Besuch des Dorfmuseums, das auf 15 Hektar Fläche das ländliche Rumänien im Kleinformat zeigt. Bei 45 ℃Hitze fällt die Besichtigung des durchaus interessanten Areals allen Gästen sichtlich schwer. So wundert es nicht, dass sich viele auf den klimatisierten Reisebus und eine Rast freuen. Am Anleger von Feteşti angekommen, steigen wir wieder auf die VIVA TWO und fahren weiter Richtung Donau-Delta.  

Doch wie uns bereits zu Beginn der Reise mitgeteilt wurde, kann unser Schiff nicht bis zum eigentlichen Wendepunkt der Reise, bis nach Tulcea fahren, sondern steuert den Hafen von Hârșova auf Flusskilometer 251 an. Die Donau bildet im folgenden Abschnitt die Grenze zur Ukraine. Aus versicherungstechnischen Gründen befahren zum Zeitpunkt der Reise keine touristischen Schiffe diesen Abschnitt, da es durchaus in der naheliegenden ukrainischen Hafenstadt Ismajil immer mal wieder zu Drohnenangriffen der russischen Armee kommt. Ein bedrückendes Thema, das wir so im Vorfeld gar nicht auf dem Schirm hatten. Somit beginnt in Hârșova unsere Exkursion ins Donau-Delta, ein UNESCO-Weltnaturerbe und eines der größten und artenreichsten Flussdeltas Europas. Wir fahren mit dem Bus nach Tulcea, von wo aus wir eine Schnellbootstour durch das Delta unternehmen. 

Das Donau-Delta ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber. So entdecken wir auf unserer Tour durch die kleinen Kanäle eine beeindruckende Vielfalt an Vögeln, darunter Pelikane, Reiher und Kormorane, auch wenn aufgrund der Hitze und Tageszeit das Aufkommen geringer ist. Die unberührte Natur und die Stille des Deltas wird nur durch die Schnellboote unterbrochen. Besonders faszinierend sind die kleinen mit vielen Seerosen überzogenen Seen, die als Schutzgebiete für Pelikane ausgewiesen sind. Als einer davon direkt neben unserem Boot torklig zum Flug ansetzt, geht einem das Herz auf. Die Wahl der Schnellboot-Tour mit spezieller Erlaubnis, das Pelikan-Reservat mit lokaler Aufsicht zu besuchen, hat sich mehr als gelohnt. Für Tulcea selbst bleibt leider keine Zeit, denn unser Bus bringt uns direkt nach der Bootsfahrt wieder zurück nach Hârșova. VIVA Cruises hat sich dennoch etwas besonders einfallen lassen und kurzfristig einen weiteren, kostenfreien Ausflug nach Constanța, zur historischen Hafenstadt am Schwarzen Meer organisiert. Hier bewundern wir das prächtige Casino, ein Jugendstilgebäude, das einst das mondäne Leben der Stadt symbolisierte und dessen lange andauernde Renovierung mittlerweile fast abgeschlossen ist. Es bleibt auch noch kurz Zeit, um am sehr belebten Stadtstrand von Constanța unsere Füße ins Schwarze Meer zu halten. Beim Spaziergang entlang des modernen Yachthafens mit vielen Restaurants und Bars, gönnen wir uns ein Eis zur Erfrischung. Schon sitzen wir wieder im Reisebus und kehren am Abend nach Hârșova zurück, um unsere Reise auf der Donau fortzusetzen. Trotz vieler Busfahrten sind wir glücklich über das Erlebte und kamen zwar mit unserer VIVA TWO nicht zum Kilometer 0, mit dem Schnellboot jedoch von Tulcea (Flusskilometer 71) auf dem sogenannten Solina-Arm noch einige Kilometer weiter bzw. per Busausflug sogar bis zum Schwarzen Meer. 

Bulgarien: Russe und Vidin

Der nächste Abschnitt unserer Reise führt uns nach Bulgarien, wo wir in der Stadt Russe anlegen. Russe, auch bekannt als „Klein-Wien“, beeindruckt uns mit seinen prächtigen Jugendstilbauten und der lebhaften Fußgängerzone. Besonders interessant finden wir den Besuch des Klosters Bassarbovo, das in eine Felswand geschlagen wurde und eine faszinierende Mischung aus Natur und Architektur zeigt. Zurück in Russe schließt der Ausflug mit einem Besuch des Naturkundemuseums inklusive einem Piano-Vortrag in historischem Saale. Dabei erfahren, dass Russe eine der heißesten Städte Bulgariens ist, was wir angesichts der Temperaturen von über 40 Grad Celsius nur zu gut nachvollziehen können.  

Von Russe aus fahren wir weiter nach Vidin. Diese Stadt im Nordwesten Bulgariens gilt als eine der ältesten Städte des Landes und ist besonders für ihre mittelalterliche Festung Baba Vida bekannt. Vidin, einst eine bedeutende Festungsstadt, ist heute eine ruhige Provinzstadt, die sich als Ausgangspunkt für einen Ausflug zur Festung Belogradtschik eignet. An den Nordhängen des Balkangebirges thront diese gewaltige Kaleto-Festung auf rund 600m Höhe. Nach dem Erklimmen des dritten Festungshofes eröffnet sich ein grandioser Panoramablick ins Hinterland und gibt den Blick frei auf die spektakulärsten Felsformationen Bulgariens. Die bizarren Sandstein-Formen erinnern an Figuren und Szenen, was ihnen Namen wie Sphinx, Bär oder der Kuss einbrachte. 

Rückreise: Kroatien, Ungarn und die Slowakei

Unsere Rückreise führt uns erneut durchs Eiserne Tor, was bei morgendlichem Licht erneut spektakuläre Eindrücke hinterlässt. Bei der Ausfahrt der Katarakten-Strecke erblicken wir die Burg Golubac, die uns bei der Hinfahrt noch im Dunkel der Nacht verwehrt blieb.  

Der Pflichtstopp aus Zollgründen im serbischen Veliko Gradiste dauert deutlich länger als geplant. Ein Verlassen des Schiffs ist jedoch nicht möglich, so wird einem wieder bewusst, dass Serbien eben nicht Bestandteil der Europäischen Union ist. Doch wir lassen uns die Laune nicht verderben, denn der zweite High Tea-Nachmittag steht an. Welcher Kuchen passt besser zu dieser Reise als Donauwellen? Diese und andere Leckereien sowie ein Eis lassen wir uns nicht entgehen. Zum Abendessen verkosten wir das asiatische Menü im Bistro am Heck. Mit einem Cocktail in der Hand und etwas Mückenschutz auf der Haut lassen wir den Tag auf dem Sonnendeck ausklingen. Erneut werden wir mit einem bezaubernden Sonnenuntergang belohnt, der die Flusslandschaft und unser Schiff in ein goldenes Licht taucht. An Abenden wie diesen spüren wir die besondere Magie, die eine Flusskreuzfahrt auf der Donau mit sich bringt. Es muss nicht immer Hochsee sein, so der aufkommende Gedanke.  

In Kroatien machen wir Halt in Vukovar, einer Stadt, die während des Kroatien-Krieges schwer zerstört wurde. Wir besuchen das barocke Schloss Eltz und schlendern durch die Stadt, ehe wir am Anleger mit einem kühlen Drink gegen die enorme Hitze ankämpfen. Der Wiederaufbau von Vukovar ist ein bewegendes Beispiel für die Kraft der Versöhnung und den Willen, nach schweren Zeiten wieder neu zu beginnen. 

Unsere Reise führt uns weiter nach Budapest, der „Perle der Donau“. Die ungarische Hauptstadt begrüßt uns mit mäßigem Wetter, die ihre prächtigen Bauwerke, darunter die Kettenbrücke oder das Gellert Bad leider in grau und grau zeigen. Also fokussieren wir uns auf Innenbesichtigungen wie die beeindruckend marmorierte St. Stephans Basilika und besuchen das traditionelle Kaffeehaus Gerbeaud für einen Cappuccino mit Palatschinken. Doch die abendliche Abfahrt aus Budapest stimmt uns mehr als versöhnlich: Die Stadt wird hell erleuchtet, während wir uns mit der VIVA TWO unseren Weg unter den Brücken bahnen, vorbei am Burgberg und der Fischerbastei. Nahezu alle Gäste stehen auf dem Sonnendeck und wir erleben einen Gänsehautmoment, als wir am majestätisch beleuchteten Wahrzeichen, dem Regierungsgebäude vorbeifahren. Manchmal entdeckt man die Schönheit einer Metropole erst bei Nacht. 

Der nächste Stopp ist Bratislava, die Hauptstadt der Slowakei. Wir entscheiden uns, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, und nehmen uns die Leihräder für eine Tour durch Bratislava. Von der Burg aus genießen wir einen herrlichen Blick über die Stadt und die Donau, ehe es uns in den Park am Regierungsgebäude zieht. Bratislava ist eine charmante Stadt mit einer gut erhaltenen Altstadt, in der wir bei einem Eis die entspannte Atmosphäre auf uns wirken lassen. Zurück an Bord wartet das Gala-Dinner als gastronomischer Abschluss der Reise auf uns. Bevor wir uns dem 7-Gänge-Menü widmen, bedankt sich das komplette Team der VIVA TWO bei den Gästen und wir uns mit kräftigem Applaus bei der Crew. Die festliche Atmosphäre, die exzellente Küche und die stilvolle Unterhaltung machen diesen Abend zu einem weiteren Höhepunkt der Reise. 

Österreich: Ein letzter Blick auf die Wachau

Bevor wir nach Passau zurückkehren, fahren wir durch die grüne Wachau mit ihren Weinbergen und charmanten kleinen Ortschaften vor sanften Hügeln. Ein Fluss-Vormittag mit Sightseeing-Charakter, ehe wir zum letzten Stopp der Reise in Melk anlegen. Doch unser Versuch einer Radtour am Donau-Radwanderweg wird jäh durch einen massiven Regenschauer unterbrochen. So widmen wir uns Melk mit seinem berühmten Benediktinerkloster, das hoch über der Donau thront und einen atemberaubenden Ausblick gewährt. Der Stiftgarten mit einem traumhaften Blumenarrangement und barockem Pavillion mit exotischen Fresken ziehen unsere Blicke auf sich. Schon heißt es wieder zurück an Bord. Am Abschiedsabend zeigt Barmanager Volkan noch eine Flair Show und wirbelt Sektflaschen durch die Luft. Eine beeindruckende Flusskreuzfahrt geht damit langsam zu Ende. Passend zur Abschiedsstimmung begrüßt uns Deutschland am Morgen mit einer nebelverhangenen Donau. In Passau sagen wir „Servus“ und sind uns bei der Abreise sicher, dass wir in Zukunft bestimmt wieder einmal mit VIVA Cruises reisen werden. 

Fazit

VIVA Cruises bietet mit dem All-Inklusive-Konzept eine attraktive Bereicherung im Flusskreuzfahrtenmarkt. Das Angebot mit modernen Schiffen in stylischem Design spricht durchaus eine jüngere Zielgruppe an. Die nunmehr verstärkt auf Internationalisierung der Gästestruktur ausgelegte Strategie fruchtet. Neben einem großen Teil Deutscher befinden sich auch Gäste aus England, den Niederlanden, Skandinavien, ja sogar Brasilien und Portugal an Bord.  

Die 16-tägige Reise mit der VIVA TWO bis zum Donau-Delta und zurück ist mehr als nur eine Kreuzfahrt – sie ist eine Entdeckungsreise durch die Vielfalt Europas. Die Mischung aus kulturellen Erlebnissen in den Hauptstädten, beeindruckenden Naturschauspielen und dem genussreichen Leben an Bord macht diese Reise zu einem unvergesslichen Abenteuer. Das wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.  Wer die Donau in ihrer ganzen Pracht erleben möchte, für den ist diese Kreuzfahrt ein absolutes Muss. 

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Josef Eisenberger

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